So
ein Käse! – denkt sich der eine und dabei bestimmt nicht an den Roquefort. J
Der
grün-blau marmorierte, französische Blauschimmelkäse aus Schafsrohmilch, wird
in der Umgebung des Dorfes Roquefort-sur-Soulzon im Süden Frankreichs
hergestellt. Als erster französischer Käse erhielt er 1925 das AOC-Siegel zum
Schutz der kontrollierten Herkunftsbezeichnung. Als Garantie für seine Herkunft
trägt er heute neben dem Prüfsiegel AOC ein rotes Schaf in ovalem Rahmen.
Schon
um 1060 wird er in Klosterbüchern erwähnt. Im Jahr 1411 erteilte Karl VI. den
Bewohnern von Roquefort das Monopol für die Käsereifung in den Kalksteinhölen
des Combalou.
Da
der Käse heutzutage so populär ist, reicht die Milchproduktion der heimischen
Lacaune-Schafe nicht mehr aus. Das Bezugsgebiet der Lacaune-Schafmilch wurde
daraufhin auf die Pyrenäen und Korsika ausgeweitet. Von dort aus wird
vorproduzierter Käse nach Roquefort geschickt, wo er in den zuvor genannten
Höhlen reifen kann.
Hergestellt
wird er aus der Morgenmilch und der Abendmilch des Vortages. Die Mischung wird
mit Lab (Enzymgemisch
zur Gerinnung der Milch)dickgelegt, zerteilt und in perforierte Formen
geschöpft, damit die Molke ablaufen kann. Anschließend wird dem Käse der
Edelschimmel Penicillium roqueforti zugesetzt. Der Käse verbleibt dann für eine
Woche in perforierten Tonformen im Reiferaum, wobei er regelmäßig gewendet
wird. Anschließend werden die Käselaibe in die feuchten und luftigen Höhlen von
Combalou gebracht, aus der Form gehoben und gesalzen. Während der Reifung wird
der Käse mit Nadeln angestochen. Durch die Nadelkanäle gelangt Sauerstoff in
den Käse, wodurch sich der Edelpilz ausbreiten kann. 3 Wochen reifen die Laibe
nun im optimalen Klima der Höhlen (Temperatur 8°C, Luftfeuchtigkeit 95%) Nach
der Reifung werden die Käselaibe dann in Zinnfolie gewickelt und zur
Nachreifung weitere 3 Monate in dunklere und kühlere Teile der Höhle gebracht. Rund
drei Wochen später werden die Laibe in Zinnfolie gewickelt und zur Nachreifung
für weitere drei Monate oder länger in dunklere und kühlere Teile der Höhlen
gebracht. Nach Ende der Reifezeit werden die Laibe dann halbiert, um die
Intensität und Gleichmäßigkeit des Edelschimmels optisch zu prüfen. Hier werden
dann die Käse in verschiedene Arten bzw. Qualitätstufen geteilt.
Es gibt insgesamt 17
Höhlen, die sich über 12 Etagen bis zu 2000 Meter tief durch den Felsen ziehen.
Jede dieser Höhlen bietet jeweils leicht verschiedene Bedingungen, wodurch die
verschiedenen Roquefortkäse in Ausprägung der Schimmelbildung und Geschmack
variieren.
Und schon neugierig auf
den Geschmack? Dann wünsche ich viel Spaß beim Kosten und ausprobieren. Eine
Gaumenfreude ist er zum Beispiel im folgenden Rezept:
STEAKS
MIT ROQUEFORT UND FEIGEN
Zutaten für 4 Personen:
1 Bund Lauchzwiebeln
4 blaue Feigen
175g Roquefort-Käse
4 Rindersteaks ( á ca.
150g)
2 EL Butterschmalz
100ml Rotwein
100ml Rindfleischbrühe
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Lauchzwiebeln waschen,
putzen und längs halbieren. Ca. 2 Minuten in kochendem Wasser blanchieren, kalt
abschrecken und gut abtropfen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Feigen waschen,
vorsichtig trockentupfen und in Viertel oder dicke Scheiben schneiden.
Roquefort würfeln.
Den Backofen auf 225°C
vorheizen. Steaks kalt abwaschen, trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer
würzen. Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen und die Steaks darin auf
jeder Seite 2-3 Minuten braten. Steaks aus der Pfanne nehmen und nebeneinander
in eine Auflaufform legen.
Den Bratensatz in der
Pfanne mit Rindfleischbrühe und Rotwein ablöschen und in die Auflaufform
gießen. Lauchzwiebeln zwischen den Steaks verteilen. Je 1-2 Feigenstücke auf
jedes Steak legen und Käsewürfel darüber verteilen. Alles ca. 10 Minuten im
Ofen überbacken, bis der Käse leicht gebräunt ist.
Steaks mit Lauchzwiebeln,
Soße und restlichen Feigen dekorativ anrichten. Dazu passen Bratkartoffeln oder
Bandnudeln.
Als Getränk empfehle ich
einen trockenen Merlot.
TIPP: Probiert das ganze
doch auch mal mit blauen Pflaumen anstelle der Feigen.
Guten Appetit!
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