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Freitag, 14. Februar 2014

Putenröllchen mit Süßkartoffeln, Salbei und Speck

Foto: Anticiclo


Heute habe ich ein tolles Rezept ausgesucht, das mich vorallem wegen seiner intensiven Geschmacksträger sehr angesprochen hat. Putenfleisch gewürzt durch den salzigen Geschmack von gebratenem Schinkenspecks, gepaart mit der frischen Herbe des Salbeis, gekrönt von der feinen, exotischen Süße der Süßkartoffeln hat so einiges versprochen. So musste ich dieses Rezept einfach ausprobieren und bin ganz begeistert.

Bisher habe ich mich kaum an die Süßkartoffel herangewagt, doch nach etwas herumprobieren und vorallem auch durch die Recherche über dieses tollte Gemüse bin ich mittlerweile ein Fan der außergewöhnlichen Knolle geworden. Sie ist ein wirklich kostbares Geschenk der Natur, die uns Christoph Kolumbus als Souvenir aus Südamerika mitgebracht hat.

Die in der Erde wachsenden Knollen, gelegentlich auch Batate genannt sind eigentlich keine Kartoffeln. Sie zählen zu den Windengewächsen, deren Blätter spinatähnlich zubereitet ebenso als Nahrungsmittel dienen. Die Knollen lassen sich hingegen in unzähligen Varianten zubereiten. Man kann sie roh, gekocht, gegrillt oder gar als Pommes zubereiten.

Die Süßkartoffel wurde sogar als nährstoffreichstes Gemüse ausgezeichnet, da sie mit Nähr- und Vitalstoffen prall gefüllt ist. Neben vielen Mineralstoffen und Vitaminen enthält sie Carotinoide und Anthocyanen, die nicht nur der Farbgebung der Knolle dienen. Anthocyanen sind hochwirksame Antioxidantien, die freie Radikale binden und über eine hohe antientzündliche Wirkung verfügen. Die Carotinoide können Krebs, Arteriosklerose, Rheuma, Alzheimer, Parkinson, Grauen Star, Alterung etc. vorbeugen helfen.
Gepaart mit hochwertigen Ballaststoffen sind die Knollen außerdem eine gute Quelle für Mineralstoffe, wie Mangan, Folat, Kupfer und Eisen und Vitamine, wie Vitamine C, B2, B6 und E sowie Biotin (Vitamin H). Wie schon gesagt, dieses Gemüse hat es wirklich in sich.

Die Knollen der Süßkartoffel können bis zu 30cm lang und mehrere Kilogramm schwer werden. Aufgrund ihres Wassergehaltes lassen sie sich nicht lange lagern. In den Tropen werden sie deshalb nur nach Bedarf ausgegraben. Sie sollten auf keinen Fall im Kühlschrank, sondern nur bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden.

Davon abgesehen kaufen wir ja die Süßkartoffel jetzt nicht zum Lagern, sondern zum Kochen. J Deshalb wird nicht lange rumgefackelt und los geht es auch schon mit dem Rezept.

Gutes Gelingen wünscht

Eure RezepteHexe


PUTENRÖLLCHEN MIT SÜßKARTOFFELN, SALBEI UND SPECK


Foto: Anticiclo

















Zutaten für ca. 4 Personen:

1 kg Süßkartoffeln
4 EL Sonnenblumenöl
4 dünne Putenschnitzel (à ca. 150g)
4 Scheiben Frühstücksspeck oder Parmaschinken
20 Salbeiblätter
150 ml Hühnerbrühe
200g Schlagsahne
etwas Petersilie
Salz
Pfeffer
Zahnstocher aus Holz oder Küchengarn


Zubereitung:

Die Süßkartoffeln schälen und in ca. 2x2cm große Würfel schneiden. Etwa 3 EL Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Süßkartoffeln unter mehrmaligem wenden ca. 10 Minuten lang anbraten und dabei mit Salz und Pfeffer würzen.
Anschließend die Pfanne vom Herd nehmen und warm stellen.

Die Putenschnitzel unter kaltem Wasser abspülen und trockentupfen. Dann mit Salz und Pfeffer würzen und jeweils mit einer Scheibe Frühstückspeck und 3 Blättern Salbei belegen. Dann zu Röllchen aufrollen und mit einem Zahnstocher aus Holz oder Küchengarn fixieren.

Das restliche Öl in einer Pfanne erhitzen und die Putenröllchen rundherum anbraten. Anschließend aus der Pfanne nehmen und mit den Süßkartoffeln warm stellen. Den beim Braten entstandenen Bratensatz mit der Hühnerbrühe ablöschen und mit der Sahne aufgießen. Alles zusammen kurz aufkochen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Putenröllchen zur Sauce geben und ca. 3-4 Minuten erhitzen. Währenddessen die Petersilie waschen, trockenschütteln, fein hacken und unter die Süßkartoffeln mengen. Dann die Putenröllchen mit den Süßkartoffeln und der Sauce anrichten und mit den übrig gebliebenen Salbeiblättern garnieren.

Guten Appetit!!! 

Dienstag, 11. Februar 2014

Paprikahähnchen „Baskische Art“


Foto: Anticiclo 
Nach einer etwas ausgedehnten Babypause melde ich mich endlich wieder zurück und hoffe, dass unser Baby mir zukünftig wieder etwas mehr Zeit zum Kochen und Schreiben lässt. :)

Mein spanischer Freund gibt mir immer wieder Anlass dazu, mich sehr viel mit der spanischen Lebensweise und Küche auseinander zu setzen. Ich muss zugeben, dass ich bei jeder Reise nach Spanien so einige neue Spezialitäten kennenlernen durfte, aktuell auch noch kennenlernen und wahrscheinlich immer wieder mehr dazulernen darf.

Unter anderem habe ich gelernt, dass Reis für die Spanier ein sehr wichtiges Lebensmittel ist. Während ich mir vom “Arroz con Bogavante” (Reis mit Hummer) den Hummer heraus gepickt habe, schließlich ist das ja für meinen Gaumen etwas ganz besonderes, haben mein Freund und sein Vater den Reis gelöffelt. Mein Freund erklärte mir dann, dass der Hummer dem Reis einen besonderen Geschmack verleiht. Der Hummer wird zwar auch gegessen, aber der ist scheinbar nicht das Beste ohne den Reis. Gleiche Erfahrung durfte ich auch mit der Paella machen.

Während bei uns in Deutschland der Reis eher zur Beilage und Sattmacher verdammt ist, wird in Spanien der Reis regelrecht zelebriert und sogar im eigenen Land selbst angebaut. Schließlich weiß man ja gerne, was man auf den Tisch bekommt.

Man kennt in Spanien hauptsächlich den Reis aus den drei geschützten Anbaugebieten Calasparra, Valencia und Delta del Ebro. Er wird jedoch auch in den Regionen von Sevilla, Extremadura, Murcia, Castillas, auf den Balearen und in Navarra angebaut.

Im Handel wird der Reis in zwei Klassen angeboten: Extra und Primera. Hauptunterschied zwischen den beiden Kategorien ist der Prozentsatz an ganzen Reiskörnern in einer Packung. Bei Extra liegt dieser bei 92% und bei Primera bei 87%, wobei Extra jedoch auch die eindeutig bessere Qualität bietet.

Die am meisten geschätzte Sorte auf dem spanischen Markt ist der Bomba, der meist aus der Region Calasparra oder aber auch aus der Region Valencia kommt. Da es nicht so viel Bomba-Reis am Markt gibt, ist dieser etwas teurer als andere nationale Reissorten. Er ist ein sehr stärkehaltiger Mittelkornreis, der als Alleskönner auch für Risottos verwendbar wäre. Er wird speziell für die Zubereitung von Paellas eingesetzt und benötigt ca. 18 Minuten Garzeit, wobei er etwa das 5-fache an Flüssigkeit aufnimmt. Es wird empfohlen, dass man ihn in den ersten 12 Minuten bei kräftiger Hitze gart und für die restliche Zeit dann bei kleiner Hitze.

Etwa 6 Hektar Bomba Illa del Riu werden im Delta des Ebro angebaut. Man sagt sich, dass dies der beste Bomba Spaniens sei.

Als Calasparra-Reis ist die Sorte Balilla X Sollana am Markt erhältlich. Man darf hier jedoch das Produkt nicht mit dem Anbaugebiet gleichsetzen. Als Hybrid der Sorten Balilla und Sollana unterscheidet sich dieser Reis mit nahezu natürlicher Bioqualität durch sein hartes Korn von den anderen Sorten. Er hat außerdem enorme Quelleigenschaften und einen ausgezeichneten Geschmack. Er ähnelt dem Bomba-Reis, ist dabei aber resistenter und billiger. Beim Kochen benötigt er ca. 20 Minuten Garzeit, wobei er dreimal soviel Flüssigkeit aufnimmt. Balilla X Sollana eignet sich ebenfalls auch für die Zubereitung von Paella, aber auch für süße Gerichte, wie „Arroz con Leche“ (Milchreis).

Die Sorten Bahia und Senia sind von mittelgroßem Korn und ähneln sich sehr.  Der Bahia wird jedoch meist in der Region des Ebro Deltas angebaut, während der Senia häufig aus dem Feuchtgebiet Albufera bei Valencia stammt. Beim D. O. Arroz de Valencia handelt es sich um eine Mischung der beiden Sorten, die einen Reis mit gleichmäßigen Körnern ergibt. Er hat einen ausgezeichneten Geschmack und nimmt ausgezeichnet den Geschmack beigemengter Zutaten auf, was ihn zu einer der interessantesten Sorten macht. Allerdings ist er nicht so leicht zu handhaben, da er einen exakten Garpunkt (16-17Minuten benötigt). Da sollte man beim Kochen besser keinen Schritt vom  Herd weg machen.

Egal mit welcher Sorte, Reis ermöglicht eine abwechslungsreiche, gesunde und kalorienarme Ernährung. Da es nicht immer nur Paella sein muss, habe ich ein anderes tolles spanisch angehauchtes Rezept ausprobiert. Ich hoffe, dass es euch ebenso gut wie uns schmecken wird.

Viel Spaß beim Nachkochen und Verkosten wünscht wie immer –

Eure Rezepte-Hexe


PAPRIKAHÄHNCHEN "BASKISCHE ART"


















Zutaten für ca. 3-4 Personen:

600-800 g Hähnchenteile (Ober-, Unterkeulen, Flügel, Bruststücke nach Belieben)
100 g Chorizo (spanische Paprikawurst) oder ersatzweise Schinkenspeck
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 Schoten Spitzpaprikas (rot oder hellgrün)
150 g spanischen Reis nach Wahl (oder ersatzweise Langkorn- oder Parboiled Reis)
Salz
Pfeffer
2 EL Olivenöl
1 gehäufter EL Tomatenmark
1 TL Paprika scharf
30 g schwarze Oliven
50 g getrocknete Tomaten in Öl


Zubereitung:

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Paprika putzen und waschen und in grobe Würfel schneiden. Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze (Umluft 175°C) vorheizen.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Währenddessen die Hähnchenteile waschen, trocken tupfen, gut salzen und im heißen Öl rundum anbraten.  Zwischendurch die Chorizo von der Haut befreien und in dünne Scheiben schneiden. Die Hähnchenteile aus der Pfanne nehmen, die Chorizo ca. 2-3 Minuten im gleichen Bratfett scharf an braten und aus der Pfanne nehmen.

Etwas Öl von den getrockneten Tomaten zum Bratensaft in die Pfanne geben und erhitzen. Die Zwiebel- und Knoblauchwürfel darin glasig anschwitzen, dann die Paprika dazu geben und einige Minuten mit anbraten. Den Reis dazu geben und kurz mit anschwitzen bis er glasig wird. Dann das Tomatenmark und das Paprika-Pulver unterrühren und kurz mit anrösten lassen.

Währenddessen ca. 500ml Wasser im Wasserkocher aufkochen und die Paprika-Reis-Tomatenmarkmischung damit ablöschen. Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Alles in eine feuerfeste Auflaufform geben und die Hähnchenteile hinein betten. Die Chorizo, die getrockneten Tomaten und die Oliven darüber verteilen und im vorgeheizten Backofen auf der untersten Schiene ca. 45 Minuten durchgaren lassen. 

Zubereitungszeit ca. 1 1/2 Stunden

Zum Essen empfehle ich einen guten spanischen Rioja oder ein gut gekühltes „Cerveza“ (Bier).

¡Que aproveche!