Seiten

Dienstag, 29. Mai 2012

Mexikanischer Rindfleischeintopf aus Michoacán


Nach einer doch etwas übertrieben langen Umzugspause melde ich mich zurück. Ich war trotz Ein- und Auspackstress nicht ganz faul und habe euch heute ein neues Rezept aus Mexiko mitgebracht. Passend dazu eine kleine Warenkunde zu den Nopales, den essbaren Kaktus, der eigentlich in dieses Rezept gehört. Da man dieses Produkt hierzulande allerdings nur relativ selten, und wenn dann nur im Fachhandel, erhalten kann, kommen anstelle dessen im Rezept grüne Bohnen zum Einsatz. Dies heißt jedoch nicht, dass man nicht etwas über die Nopales erfahren darf, nicht wahr?

Der Nopales-Kaktus kann bis zu 7 m hoch werden und dazu noch bis zu 50 Jahre alt. Er wird in Mexiko sowohl als Gemüse und Naturarznei geschätzt, und deshalb in großen Mengen angebaut. 
Da man einen Kaktus ganzjährig Ernten kann, hat man als Kaktusbauer rund um das Jahr seinen Umsatz gesichert. 

Zum Verzehr bzw. als Medizin werden allerdings nur die jungen weichen Blätter, die s. g. Nopalitos verwendet. In diesem Stadium sind sie besonders reich an Inhaltsstoffen, wie z. B. Eisen, Kalium, Kalzium und Spurenelementen wie Mangan, Silizium und Magnesium. Neben seiner cholesterinsenkenden Wirkung, die dem hohen Pektingehalt zugeschrieben wird, fördert er durch seinen Anteil an unverdaulichen Fasern aus Lignin das Abnehmen.

Nopales wurden bereits von den Azteken kultiviert und später von spanischen, sowie portugiesischen Seefahrern und Eroberern verbreitet. Früher hat man es vorallem in der Fastenzeit als Fleischersatz verwandt, heute jedoch gehört es auf den alltäglichen Speiseplan. 

Mehr als 100 Rezepte bietet die Mexikanische Küche, vom Traditionellen Nopalitos Salat bis zur klassischen Nopalitos-Suppe ist alles vertreten. Im Prinzip werden Nopalitos immer in kleine Stücke geschnitten, gewässert und mit wenig Wasser ca. 10 Minuten gekocht. Dann wird gesalzen und noch einmal 5 Minuten weiter gekocht.

Die Wichtigkeit des Kaktus für die Mexikaner und deren Vorfahren, erkennt man in der mexikanischen Nationalflagge wieder. Im Wappen findet man einen Adler, eine Schlange und den Kaktus. Laut einer aztekischen Legende über die Gründung der Aztektenhauptstadt Tenochtitián ( heute Mexiko-City) sollten sie dort siedeln und ein Reich gründen, wo sich ein Adler mit einer Schlange zwischen den Krallen auf einem Kaktus niederlässt. 

Naja, dies hatte jetzt weniger mit Essen zu tun, deshalb leite ich jetzt wohl besser über zum eigentlichen Rezept:


RINDFLEISCH MICHOACÁN MIT GRÜNEN BOHNEN



Zutaten für 4-6 Personen:

3 EL Mehl
Salz und Pfeffer
1 kg Gulaschfleisch vom Rind
2 EL Pflanzenöl
2 Zwiebeln, gehackt
5 Knoblauchzehen, zerdrückt
400 g Tomaten, gewürfelt
1 ½ getrocknete Chipotleschoten, eingeweicht, entkernt und in dünne Streifen geschnitten
1 ½ Liter Rindfleischbrühe
1 Prise Zucker
350 g grüne Bohnen


Zubereitung:

Das Mehl mit Salz und Pfeffer in einer großen Schüssel mischen. Das Fleisch kann man je nach belieben kleiner Schneiden, dann wird es schneller gar. Anschließend in der Mehlmischung wenden und überschüssiges Mehl beim Herausnehmen abschütteln.

Das Öl, ich bevorzuge hier Sonnenblumenöl, in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch darin scharf anbraten. Die Hitze reduzieren, die Zwiebeln und den Knoblauch  dazu geben und ca. 2 Minuten mit anbraten.

Das ganze dann mit der Brühe ablöschen und die Tomaten und Chilis dazu geben. Wer keine Chipotleschoten hat, nimmt ersatzweise die, die er gerade da hat. Die Pfanne abdecken und alles ca. 1,5 -2 Stunden garen.  15 Minuten vor Ende, ich empfehle das Fleisch zu testen, ob es schon gar ist, die grünen Bohnen und den Zucker dazu geben.

Das fertige Gericht wird dann mit gekochtem Reis oder mit warmen Maistortillas serviert.

Traditionell wird das Gericht mit essbaren Kaktusblättern, den sogenannten Nopales zubereitet. Diese sind im hierzulande allerdings nur im Fachhandel erhältlich. Wer dies gerne ausprobieren möchte, der nimmt ca. 350 g eingelegte oder frische, blanchierte und in Streifen geschnittene Nopales anstelle der grünen Bohnen.

Getränketechnisch wähle ich diesmal ein "kühles Blondes". :)

Guten Appetit!!!