Nach
einer doch etwas übertrieben langen Umzugspause melde ich mich zurück. Ich war
trotz Ein- und Auspackstress nicht ganz faul und habe euch heute ein neues
Rezept aus Mexiko mitgebracht. Passend dazu eine kleine Warenkunde zu den
Nopales, den essbaren Kaktus, der eigentlich in dieses Rezept gehört. Da man dieses
Produkt hierzulande allerdings nur relativ selten, und wenn dann nur im
Fachhandel, erhalten kann, kommen anstelle dessen im Rezept grüne Bohnen zum
Einsatz. Dies heißt jedoch nicht, dass man nicht etwas über die Nopales
erfahren darf, nicht wahr?
Der
Nopales-Kaktus kann bis zu 7 m hoch werden und dazu noch bis zu 50 Jahre alt. Er
wird in Mexiko sowohl als Gemüse und Naturarznei geschätzt, und deshalb in
großen Mengen angebaut.
Da
man einen Kaktus ganzjährig Ernten kann, hat man als Kaktusbauer rund um das
Jahr seinen Umsatz gesichert.
Zum
Verzehr bzw. als Medizin werden allerdings nur die jungen weichen Blätter, die
s. g. Nopalitos verwendet. In diesem Stadium sind sie besonders reich an
Inhaltsstoffen, wie z. B. Eisen, Kalium, Kalzium und Spurenelementen wie
Mangan, Silizium und Magnesium. Neben seiner cholesterinsenkenden Wirkung, die
dem hohen Pektingehalt zugeschrieben wird, fördert er durch seinen Anteil an
unverdaulichen Fasern aus Lignin das Abnehmen.
Nopales
wurden bereits von den Azteken kultiviert und später von spanischen, sowie
portugiesischen Seefahrern und Eroberern verbreitet. Früher hat man es vorallem
in der Fastenzeit als Fleischersatz verwandt, heute jedoch gehört es auf den
alltäglichen Speiseplan.
Mehr
als 100 Rezepte bietet die Mexikanische Küche, vom Traditionellen Nopalitos
Salat bis zur klassischen Nopalitos-Suppe ist alles vertreten. Im Prinzip
werden Nopalitos immer in kleine Stücke geschnitten, gewässert und mit wenig
Wasser ca. 10 Minuten gekocht. Dann wird gesalzen und noch einmal 5 Minuten
weiter gekocht.
Die
Wichtigkeit des Kaktus für die Mexikaner und deren Vorfahren, erkennt man in
der mexikanischen Nationalflagge wieder. Im Wappen findet man einen Adler, eine
Schlange und den Kaktus. Laut einer aztekischen Legende über die Gründung der
Aztektenhauptstadt Tenochtitián ( heute Mexiko-City) sollten sie dort siedeln
und ein Reich gründen, wo sich ein Adler mit einer Schlange zwischen den
Krallen auf einem Kaktus niederlässt.
Naja,
dies hatte jetzt weniger mit Essen zu tun, deshalb leite ich jetzt wohl besser
über zum eigentlichen Rezept:
RINDFLEISCH
MICHOACÁN MIT GRÜNEN BOHNEN
3 EL Mehl
Salz
und Pfeffer
1
kg Gulaschfleisch vom Rind
2
EL Pflanzenöl
2
Zwiebeln, gehackt
5
Knoblauchzehen, zerdrückt
400
g Tomaten, gewürfelt
1
½ getrocknete Chipotleschoten, eingeweicht, entkernt und in dünne Streifen
geschnitten
1
½ Liter Rindfleischbrühe
1
Prise Zucker
350
g grüne Bohnen
Zubereitung:
Das
Mehl mit Salz und Pfeffer in einer großen Schüssel mischen. Das Fleisch kann
man je nach belieben kleiner Schneiden, dann wird es schneller gar.
Anschließend in der Mehlmischung wenden und überschüssiges Mehl beim
Herausnehmen abschütteln.
Das
Öl, ich bevorzuge hier Sonnenblumenöl, in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch
darin scharf anbraten. Die Hitze reduzieren, die Zwiebeln und den
Knoblauch dazu geben und ca. 2 Minuten mit anbraten.
Das
ganze dann mit der Brühe ablöschen und die Tomaten und Chilis dazu geben. Wer
keine Chipotleschoten hat, nimmt ersatzweise die, die er gerade da hat. Die
Pfanne abdecken und alles ca. 1,5 -2 Stunden garen. 15 Minuten vor Ende,
ich empfehle das Fleisch zu testen, ob es schon gar ist, die grünen Bohnen und
den Zucker dazu geben.
Das
fertige Gericht wird dann mit gekochtem Reis oder mit warmen Maistortillas
serviert.
Traditionell
wird das Gericht mit essbaren Kaktusblättern, den sogenannten Nopales
zubereitet. Diese sind im hierzulande allerdings nur im Fachhandel erhältlich.
Wer dies gerne ausprobieren möchte, der nimmt ca. 350 g eingelegte oder frische,
blanchierte und in Streifen geschnittene Nopales anstelle der grünen Bohnen.
Getränketechnisch
wähle ich diesmal ein "kühles Blondes". :)
Guten
Appetit!!!
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